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MSM – Organischer Schwefel als Nahrungsergänzung

MSM (Methylsulfonylmethan) klingt für die Aufnahme in die Ernährung zunächst vermutlich etwas seltsam. Aber: MSM kommt in einen Pflanzen sowie in tierischen Organismen natürlich vor. Somit nimmt der Mensch bereits über die tägliche Ernährung Methylsulfonylmethan zu sich, wenn auch nur in geringen Mengen. Doch welche Auswirkungen hat MSM auf den Körper des Menschen und wofür wird es benötigt?

MSM – Was genau ist das?

MSM oder auch organischer Schwefel kommt in vielen Lebensmitteln in natürlicher Form vor und wird nach der Aufnahme mit der Nahrung in andere Substanzen umgewandelt. Enthalten ist MSM beispielsweise in Sauerkraut, Zwiebeln oder auch Milch. Beim Kochvorgang verringert sich sein Gehalt, weshalb die geringe Menge von MSM mitunter auch zu Mangelerscheinungen führen kann.

MSM wird vom Körper für die Regulierung des Stoffwechsels benötigt, generiert die Gallenflüssigkeit und ist für die Herstellung von Kollagen, Keratin und einigen lebenswichtigen Funktionen notwendig. MSM trägt zudem dazu bei, dass der Körper Aminosäuren herstellt, die wiederum für die Herstellung lebensnotwendiger Proteine verantwortlich sind. Da es in Lebensmitteln nur in sehr geringen Mengen in Milligrammangabe vorkommt, kann es notwendig werden, MSM als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Pulver oder Tabletten einzunehmen.

MSM seit Jahrhunderten als Heilmittel bekannt

Schon seit Jahrhunderten gilt Schwefel als Heilmittel. Im Altertum wurde er bei Ohnmacht, Krämpfen, Schmerzen oder auch zur Wundheilung verwendet. Auch deshalb wurden in der Neuzeit diverse Studien zur Wirksamkeit von Schwefel auf den menschlichen Organismus durchgeführt. Diese ergaben, dass die Aufnahme von organischem Schwefel positive Wirkungen auf die Gesundheit haben kann. So wird MSM vor allem bei der Schmerzbehandlung sehr gern eingesetzt, wo es vor allem bei Rheuma- und Arthritis-Patienten angewendet wird.

MSM und seine Wirkungsweise

Lange Zeit war nicht bekannt, wie sich Schwefel auf den Organismus den Menschen auswirkt. Mittlerweile konnte festgestellt werden, dass MSM auf die Produktion der Aminosäuren Cystein und Methionin Einfluss hat. Zudem können sich auch bestimmte Vitamine, Proteine und andere lebensnotwendige Bausteine im Körper nur mit Hilfe von Schwefel bilden.

MSM kann folgendermaßen Einfluss auf den Körper nehmen:

  • Verbesserung des Hautbildes
  • Förderung des Wachstums der Nägel
  • Förderung des Haarwachstums

Forschungen haben außerdem ergeben, dass es eine heilende Wirkung haben soll und bei folgenden Problemen hilfreich sein kann:

  • zur Linderung von Schmerzen (z. B. Gelenkschmerzen aufgrund von Entzündungen, Migräne, Muskelschmerzen, nach Sportverletzungen)
  • zur Linderung von Allergien und deren Symptomen (z. B. Heuschnupfen, Lebensmitteallergien, Hausstauballergie)
  • zur Linderung von Erkrankungen der Haut
  • zur Anregung der Verdauung (z. B. bei Verstopfung und anderen Verdauungsproblemen)
  • zur Regulierung des Blutzuckerspiegels
  • zur besseren Regeneration der Muskeln
  • zur Behandlung einer interstitiellen Zystitis (abakterielle, chronische Blasenentzündung mit Schmerzen und häufigem Harndrang)
  • zur Behandlung von Pilzinfektionen mit Candida
  • zur Ausleitung von Quecksilber und anderen Giftstoffen
  • zur Stärkung des Immunsystems

Folgende Wirkungen werden MSM dabei nachgesagt:

  • antioxidativ
  • entzündungshemmend
  • krampflösend
  • schmerzlindernd
  • durchblutungsfördernd
  • entgiftend und entschlackend

MSM ist dabei im Allgemeinen gut verträglich, da es im menschlichen Organismus vorkommt. Entscheidend für die positive Wirkung ist vor allem ein Reinheitsgrad von 100 Prozent, unabhängig davon, ob das MSM natürlichen Ursprungs ist oder synthetisch hergestellt wurde.

MSM und seine Anwendungsmöglichkeiten

MSM ist nicht nur in Lebensmitteln enthalten, sondern kann auch als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Dabei ist der organische Schwefel vor allem in Form von Pulver oder Tabletten und Kapseln erhältlich. Auch in Form von Gel ist MSM mittlerweile erhältlich, so dass es auch äußerlich auf der Haut angewendet werden kann.

MSM-Pulver ist für alle Anwender geeignet, welche die tägliche Einnahmemenge des Schwefels selbst bestimmten möchten. Es hat allerdings einen bitteren Geschmack und sollte deshalb besser mit etwas Saft gemischt werden.

Tabletten und Kapseln hingegen eignen sich für die Einnahme einer täglich gleichen Dosis. Vor allem bei Kapseln sind allerdings noch zusätzliche Stoffe wie Rindergelatine enthalten, weshalb sie für Vegetarier und Veganer in der Regel nicht geeignet sind. Mittlerweile gibt es aber auch Produkte, die mit der vegetarischen und veganen Ernährungsweise konform sind.

MSM richtig dosieren

MSM wird mittlerweile als natürliches Heilmittel beworben und verkauft. Die Dosierung ist dabei denkbar einfach. Entscheidend ist allerdings der Grund der Einnahme von organischem Schwefel. Dieser bestimmt auch die Dosierung.

In den Packungsbeilagen der MSM-Produkte ist die richtige Dosierung genau beschrieben. Diese ist aber je nach Beschwerdebild und Einnahmegrund sehr individuell. Empfohlen werden üblicherweise ein bis zwei Tabletten täglich, allerdings kann die Menge je nach Beschwerdebild auch höher ausfallen. Zur Beobachtung der Wirkung empfiehlt sich eine schrittweise Erhöhung der Dosis.

Auch die Darreichungsform spielt eine entscheidende Rolle. Während die Dosis bei Tabletten und Kapseln pro Stück vorgegeben ist, kann die Dosierung bei Pulver individuell gewählt werden. Pulver kann dabei beispielsweise bei Gelenkschmerzen auch nur zur äußeren Behandlung in warmes Badewasser gegeben werden. Auch Gel kann bei Gelenkbeschwerden äußerlich aufgetragen werden, ohne dass es eine bestimmte Mengenbegrenzung gibt.

Wird MSM zur Entgiftung genutzt, dann sollte die maximal empfohlene Tagesdosis nicht überschritten werden.

Die empfohlene Anfangsdosis pro Tag liegt zunächst bei 1.500 Milligramm MSM. Langsam kann die Dosis nach einer Woche dann auf 3.000 bis 10.000 Milligramm täglich angehoben werden.

MSM und mögliche Nebenwirkungen

MSM kann auch in höheren Dosierungen eingenommen werden, Nebenwirkungen wurden bislang keine festgestellt. In seltenen Fällen kann es aber dennoch zu Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall kommen. Sehr selten sind Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Hautausschläge und Kopfschmerzen möglich. In diesen Fällen kann ein Absetzen von MSM die Probleme aber schnell beheben.

MSM-Einnahme vorab mit dem Arzt besprechen

Gerade bei chronischen Schmerzen oder auch bei schweren Krankheiten sollte zunächst immer ein Arzt aufgesucht werden. Natürliche Heilmittel können jedoch immer auch als Ergänzung zu verschriebenen Arzneimitteln verwendet werden. Wer vor hat, MSM einzunehmen, sollte dies auf jeden Fall mit seinem Arzt abklären.

MSM – Wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit

Natürliche Heilmittel liegen im Trend. Und so ist es nicht verwunderlich, dass es auch zu MSM einige wissenschaftliche Studien gibt, welche die Wirksamkeit belegen.

Die wissenschaftlichen Studien von Dr. Stanley Jacob von der Portland Universität in Oregon zu MSM sind dabei sehr erwähnenswert. Und auch Dr. Robert Herschler führte einige Untersuchungen an MSM durch.

Zunächst erfolgten die Tests natürlich an Tieren. Nachdem hier die ersten Erfolge beobachtet werden konnten, wurden die Untersuchungen auch auf Menschen ausgeweitet. Es konnte dabei festgestellt werden, dass MSM unter anderem bei Gelenk- und Muskelschmerzen, Arthritis, Rheuma und anderen Entzündungen im Körper hilfreich sein kann. Die Behandlung wurde dabei mit DMSO durchgeführt, welches ebenso wie MSM ein Schwefelprodukt ist. Bei den Studien stießen Jacob und Herschler auf MSM, welches deutlich besser als DMSO wirkt, da es auch in natürlicher Form im menschlichen Organismus vorkommt.

Mittlerweile hat Dr. Jacob über 15.000 Patienten mit MSM bei unterschiedlichsten Beschwerden behandelt und die einzelnen Auswirkungen genau beschrieben. So konnte er festhalten, dass MSM vor allem bei chronischen Schmerzen, Infektionen, Heuschnupfen, Magenbeschwerden, Sodbrennen, Verstopfung, Migräne und noch einigen anderen Erkrankungen Linderung verschaffen kann.

Am Southwest College oft Naturopathic Medicine an Health Science in Tempe (Arizona) wurde unter Leitung von Dr. Kim eine Studie durchgeführt, welche aufzeigt, wie MSM bei Osteoarthritis hilft. MSM wurde mehreren Probanden verabreicht, zur Kontrolle wurde zudem ein Placebo gegeben. Patienten, welche über den angesetzten Zeitraum von zwölf Wochen tatsächlich MSM erhielten, reagierten positiv auf den organischen Schwefel und zeigten eine deutliche Verbesserung.

Auch in Deutschland wurden durchaus interessante Studien zu MSM durchgeführt. An der Fachklinik für Innere Medizin St. Georg untersuchte Dr. Douwes MSM im Hinblick auf die Wirkung bei unterschiedlichen Erkrankungen wie Allergien, Magen-Darm-Beschwerden, chronischen Schmerzen, Arthritis und Entzündungen. Sogar die Anwendung zur Krebsvorsorge wurde beschreiben.

MSM auch für Haustiere geeignet

Auch Haustiere wie Hund und Katze können von organischem Schwefel durchaus profitieren. Gerade ältere Tiere, die bereits unter altersbedingten Gelenkschmerzen leiden und damit nicht mehr so agil sind, kann durch MSM zu einer gestärkten Funktion der Gelenke und einer verbesserten Funktion des Bindegewebes verholfen werden.

Am Markt gibt es hier natürlich spezielle, auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmte, MSM-Produkte, die dann einfach als Futterzusatz verabreicht werden können. Auch bei Tieren erzielt MSM die Wirkungen, wie beim Menschen.